Karl Marx in Addis Abeba

Noch eine kleine Kuriosität aus Addis Abeba: 1984 wurde von der damaligen DDR eine Karl Marx Statur gebaut und ein Park eröffnet.

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4 Kommentare zu „Karl Marx in Addis Abeba“

  1. Guten Tag!
    Recherchiere grade über Karl Marx Statue weltweit.
    Erbitte weitere Infos zur Karl Marx Büste in Addis Abeba über:
    * Größe
    * Warum wurde sie von der damaligen DDR ausgerechnet dort aufgestellt?
    * Geschichtliche Hintergründe?
    Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!
    Mit besten Grüßen,
    Biertz

  2. Geschichtliche Hintergründe und warum die DDR sie dort aufgestellt hat leigt an der Kulturaußenpolitik der DDR. Nachdem viele afrikanische Staaten unanhängig wurden oder sich poltisch stark veränderten, kam es seitens der Blöcke dazu, Einflussnahme auf die neu entstehenden Staaten auszuüben. Da 1974 eine sozialistische Diktatur etabliert wurde, versuchte die DDR, sich Äthiopien politisch anzunähern. Die Granitstatue (auch das Material ist hier wichtig) sollte damit das Ankommen Marx’ auf dem Afrikanischen Kontinent und die starke Bindung zwischen Äthiopien und DDR (bzw. dem Ostblock) symbolisieren. Bis heute ist dies die einzige große Marxstatue auf dem afrikanischen Kontinent.

    Hoffe, ich konnte damit weiterhelfen,

    Beste Grüße
    Chris

  3. Die Karl-Marx-Büste wurde von Jo Jastram (Bildhauer aus Rostock) geschaffen. In der Steinmetzwerkstatt am Hauptfriedhof, der VEB Denkmalpflege Erfurt, kopierten mehrere Kollegen unter der Leitung des Werkstattmeisters Helmut G. nach einem Gipsmodell, die Büste in Naturstein (ich denke es war “Roter Meißner Granit”). Die gesamte Skulptur ist so glaube ich, ca. 5-6 m hoch. Es durften nur drei Kollegen zur Aufstellung der Skulptur nach Addis Abeba, wobei neben dem Betriebsleiter und einem Abteilungsleiter (Ingenieur) lediglich ein Steinmetz mitreisen durfte (mein Kollege Rolf H. aus Erfurt). Das muss so um 1983/84 gewesen sein, da ich damals in dieser Werkstatt meine Lehre als Steinmetz absolvierte. Es sickerte aber die Information durch, dass die Kollegen vor Ort (Äthiopien) über die große Armut außerhalb der unmittelbaren Innenstadt erschüttert waren und bei uns eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Aufstellung eines eher propagandistisch gemeinten Kunstwerkes auslöste. Nach mündlicher Aussage von Jo Jastram, wurden offensichtlich bestimmte Merkmale für die Plastik vorgegeben, so z.B. “große, gütige Augen”, um den afrikanischen Betrachtern so das Gefühl zu geben, vor einer Vaterfigur zu stehen. Ich erinnere mich, dass wir Lehrlinge, auf dem angelieferten Granit-Rohblock in den Arbeitspausen Tischtennis gespielt haben. Somit konnte Karl Marx der Arbeiterklasse auch einmal unmittelbare Freude bereiten.

    Mit besten Grüßen, Olaf

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